Erfolgreiche Inbetriebnahme beim Großprojekt ara bern
Kaum ein Rohstoff ist so wertvoll und wichtig wie Wasser. Deshalb ist die sorgfältige Aufbereitung von Abwasser auch so bedeutsam für den Schutz unserer Umwelt. Eine der größten Abwasserreinigungsanlagen der Schweiz ist die Anlage der ara region bern ag. Hier wird neben der Reinigung von Abwasser auch Bioabfall aufbereitet. Zudem wird aus den organischen Anteilen methanhaltiges Biogas für die öffentlichen Gasnetze produziert. Die Abwasserreinigungsanlage ara bern wurde dieses Jahr um eine neue Annahme- und Aufbereitungsanlage für gewerbliche Bioabfälle erweitert. Die Erweiterung der Anlage in Bern gehört zu einem der bisher größten Projekte im Bereich Biomasse für Tietjen.
Die ersten Meilensteine waren bereits im Juli 2019 geschafft. Zu diesem Zeitpunkt wurden die meisten Anlagenteile geliefert und der kundenseitige Rohbau des neuen Gebäudes abgeschlossen. Wir sind stolz, dass Ende April 2020 die Inbetriebnahme der Aufbereitungsanlage erfolgte.
Funktionsweise der Aufbereitungsanlage
Der Bioabfall, der aus Supermärkten, Restaurants und Großküchen stammt, wird über Lastwagen und über verschiedene Abfallbehälter angeliefert. Der Annahmebereich verfügt über einen großen Bunker und bietet ausreichend Platz für die LKW-Entladung. Hier besteht ein vollautomatisches System zur Behälterentleerung, -reinigung sowie deren Lagerung. Aus dem Bunker gelangt der homogenisierte Bioabfall in das Kernstück der Anlage, die Entpackungsmaschine DRM 800.
Einfache Trennung und Aufbereitung von Lebensmitteln und Verpackungen
Vor der Vergärung müssen Bioabfälle unbedingt von Fremd- und Störstoffen getrennt werden. Je gründlicher und sortenreiner die Trennung von Anfang an erfolgt, desto ökonomischer ist der gesamte Prozess. Die DRM 800 ermöglicht, im Unterschied zu herkömmlichen Prozesstechniken, bereits am Anfang der Materialaufbereitung eine präzise Trennung der organischen Stoffe von allen Fremdstoffen wie beispielsweise Plastikverpackungen. Die zerkleinerte und durchmischte Organik lässt sich danach energetisch und stofflich optimal verwerten. Die Fremdstoffe werden ebenfalls sortenrein gesammelt und einer thermischen Verwertung zugeführt. Bei geringsten Energie- und Verschleißkosten trennt die DRM in einem Arbeitsgang Fremdstoffe ab und zerkleinert das organische Material auf unter 12 mm. Dies entspricht den gesetzlichen Vorschriften.
Im Rahmen des Großprojektes installierte Tietjen zwei große Lagertanks mit je 150 m³ Volumen, um das rein organische Material für eine konstante Zuführung zur Vergärung zu puffern. Um zu verhindern, dass Sedimente in den Fermenter gelangen, wurde außerdem ein zusätzliches Sedimentationsbecken von unserem Projektpartner installiert. In Kombination mit einem Röhrenwärmetauscher gelangt das organische Material unter optimalen Bedingungen in den Fermenter. Der Rohrleitungsbau und die Spezifikation des gesamten Prozesses waren Teil dieses Projekts. Lesen Sie mehr über Tietjens Leistungen im Anlagenbau für Abfallverwertungsanlagen.