Recyclingfähige Verpackungen aus (gemahlenen) Meeresalgen
Algenfolie hat gegenüber Plastikfolie viele Vorteile. Für die Herstellung der Folie sind keine Chemikalien erforderlich und sie ist biologisch abbaubar. Die Schwierigkeit bei der Verarbeitung von Makroalgen ist, dass das Verfahren mittels Gießverfahren sehr aufwendig und damit auch teuer ist. Dieser Problematik nahm sich nun Ludwig Schmidtchen im Rahmen seiner Promotion als Application Engineer bei der Brabender GmbH in Zusammenarbeit mit der TU Dresden an. Um die Verarbeitung einfacher und günstiger zu machen, sind die Algen zu vermahlen. Hier kam Tietjen ins Spiel. Als Spezialist für Vermahlungslösungen entwickeln wir individuelle Zerkleinerungslösungen für verschiedene Anwendungsbereiche – von der Produktion von Heimtiernahrung und Fischfutter bis hin zum Aufschluss von Biomasse, Holz und Fasern.
Die Besonderheiten der Algenvermahlung
Um Zeit und Kosten zu sparen, muss die weitere Verarbeitung mittels Extrusion erfolgen. Dafür müssen die getrockneten Makroalgen allerdings kleinstvermahlen werden. Die rudimentären Produkteigenschaften der sogenannten Rotalgen, wie die gummiartige Textur, machen eine Prallzerkleinerung zunächst einmal sehr schwierig. – Also eine klare Aufgabe für unsere Tietjen Hammermühle. Diese sind für verschiedenste Anwendungsbereiche konstruiert worden und schaffen es auch, solche schwierigen Rezepturen und Produkte zu vermahlen.
Der Herstellungsprozess der Rohware untergliedert sich in drei Schritte:
- Die Zerkleinerung der gepressten Algen-Ballen
- Die Feinvermahlung der Algen
- Die Extrusion des Algengranulats
Vor der Prallzerkleinerung mit unserer Tietjen Hammermühle werden die getrockneten, gepressten Algen grob geschreddert.
Nach einigen Vortests konnten Einstellungen, bezüglich Aspiration und Parametern, ermittelt werden, um die gewünschte Körnung zu erlangen. Anschließend wurden die Makroalgen durch den Einsatz unserer Tietjen-Testmühle auf Ø 6 mm feinvermahlen. Insgesamt wurden 500 kg Algen so vermahlen, dass die nachfolgende Extrusion erfolgen kann.
Für die finale Station in der Herstellung der Algenfolie, der Extrusion, wurde das Algengranulat dann an die Brabender GmbH geschickt, die das Produkt zu Folie verarbeitet hat.
Für eine nachhaltige Welt ohne Kunststoff
Die letztliche Verwendung der entstehenden Folie steht bisher noch nicht fest, denkbar sind aber Anwendungen im Food und Non-Food Bereich. So könnten daraus bald vielleicht schon Verpackungen für Lebensmittel im Supermarkt oder für Kinderspielzeuge werden.
Die Themen Nachhaltigkeit sowie Forschung & Entwicklung liegen Tietjen sehr am Herzen. Daher freuen wir uns, Ludwig Schmidtchen bei seiner Doktorarbeit zu einem so wichtigen Thema zu unterstützen und wünschen ihm viel Erfolg bei seiner Promotion.